Archiv für den Monat: Juli 2024

Zawitsch Zawotsch

Wir sehen überall Bilder von Gimpeln. Das erklärt einiges, diese scheinen hier so zahlreich wie bei uns die Spatzen zu sein.

Wie treffen heute zwei sehr nette Radreisende. Die beiden machen gerade ihre Probetour für die große Radreisende nach Frankreich. Witzigerweise sind wir wohl die Tage bei ihnen zu Hause vorbeigefahren. Die haben uns wohl auf der Couch sitzend an ihrem Wohnzimmerfenster vorbeisausen sehen. Die Freude über uns war jedenfalls groß.

Wir tauschen uns über Material und Routen aus und verabschieden uns nur ungern voneinander.

Wir fahren an einem Hochseilgarten vorbei und das große Kind bemerkt, dass es wirklich gerne mal in einem Hochseilgarten würde. Ich konzentriere mich auf den Tosti Kaas, der gegenüber verkauft wird.

Tosti Kaas

Das eine Kind überredet den Vater, seine Taschen zu übernehmen. Dies war von vornherein so geplant und wir sind eher erstaunt, dass dies jetzt erst passiert.

Das andere Kind überredet mich, mit mir die Huckelstrecke zu fahren. Es ist wunderschön. 

Huckelstrecke mit Kind und abgehängter Mutter

Abends kommen wir mal wieder an einen sehr kleinen Zeltplatz an. Het achterste Loo (das hinterste Klöchen).

Wir bekommen den letzten Stellplatz zugewiesen, leider in der prallen Sonne, also essen wir erst mal ein Eis und warten ab. Unser Zelt steht unter reinen großen Baum, auf dem beständig ein vielstimmiges Zawitsch-Zawotsch erklingt. Vermutlich Gimpel.

Ich fange an zu kochen. Hier gibt es überall Kochboxen zu kaufen, in der alles Zutaten für ein Gericht sind. Für uns perfekt.

Während ich so koche, bemerke ich, dass mit dem Zawitsch-Zawotsch auch kleine Geschenke vom Baum fallen gelassen werden und ich ziehe gerade noch rechtzeitig mit Töpfen und Gemüse ein paar Meter weiter.

Die Kinder gehen gemeinsam duschen. Das ist so schön (laut), dass wir die erste Verwarnung dieser Reise kassieren.

Am nächsten Tag fordern dürfen wir trotzdem helfen, die Alpakas zu füttern.

Heute ist Pausetag und so fahren der Große und ich zurück zum Hochseilklettergarten. Ich lerne, dass Kinder von einem Erwachsenen begleitet werden müssen und ich sage einfach so „ok“.

Ich bereue dies hart und jede Minute auf‘s neue. Das Kind sagt: „Mama, du machst das gut, aber eigentlich ist es ganz einfach!“ Also bereue ich das Kinder kriegen gleich mal mit, wenn auch nur sehr kurz.

Nach der Kletterei gehen wir noch schnell Max-Frituur und Tosti Kaas essen. Heute werden im Restaurant Fotos für die neue Speisekarte gemacht. Sehr spannend.

Jetzt liege ich im Zelt und kriege langsam aber sicher Muskelkater.

Zawitsch-Zawotsch

Gegensätze

Gestern noch sagt der Gimpel gute Nacht, heute…

Wir starten früh, dann bemerken wir, dass unser kleinstes Rad einen Platten hat.

Ich baue aus, finde das Loch, verliere das Loch, finde das Loch wieder und flicke es, zumindest für‘s erste.

Wir werden noch einmal kräftig zerstochen und fahren dann endlich los.

Reifenflickung
Reiherstau

Wie kaufen Sonnencreme mit LSF50 für 25€. Unsere Zeltnachbarn meinen, die führen deswegen zum einkaufen nach Deutschland. Sowas.

Jetzt sind wir auf einem unfassbar großen, nein riesigen Zeltplatz bei Alphen mit fünfmal am Tag Kinderprogramm und Hüpfkissen. Yeah.

Die Kinder genießen es und einen See gibt es auch. Morgen weiter, vielleicht zu ruhigeren Ufern.

Alle Hühner sind schon da

Wir verlassen das Kunstrasenparadies mit angeschlossenem Indoorspielplatz viel zu spät. Wir kommen einfach nicht raus.

Heute soll die Sonne brennen und mir graut. Wir cremen uns extra dick ein. Freddy doppelt dick, er meint das zieht schon ein. Eine Fehl Annahme, die sich im weiteren Verlauf des Tages herausstellen, sollte wir sausen los am Wasser entlang machen. Nur eine kurze Salamipause und schon sind wir im wunderschönsten Wald. Die Wege sind sandig und manchmal matschig, das eine Kind übt schalten das andere Kind übt fleißig einhändig Fahrradfahren und (unerlaubter Weise) über Fahrbahnmarkierungen zu springen.

Hier fährt man übrigens nach Knotenpunkten. Eine Wegbeschreibung sieht dann so aus:

Das eine Kind entdeckt das genussvolle Durch-den-Matsch-fahren für sich. Eine Freude.

Am Zeltplatz gibt es eine kurze Aufregung. Ein junger Hund hat die noch jüngeren Hühner gejagt. Nun sind sie alle vier verschwunden. Wie helfen natürlich suchen und bald sind alle wieder da.

Junge Hühner, vor der Aufregung

Weiter schlafen heute mal wieder bei den Hippies. Hier stehen Jurten und Tipis, es erklingt Gitarrenmusik.

Fahrzeug, leider immer nur von hinten zu sehen

Endlich Wäsche waschen

Heute ist der Tag. Wir wachen Wäsche.

Vorher kaufe ich einfach so Spiritus und bin darüber ziemlich begeistert. Dann fahren weiter durch den Wald und uns kommt erst eine Herde Ponies mit Kutschen und dann eine Horde Liegeradler entgegen.

Wir treffen Rollerreisende mit Rollkoffern.

Dann gibt es noch einen riesigen Aardbareisbecher.

Und schlafen auf einer Wiese die eigentlich zu einem Indoorspielplatz gehört. Kinder finde es ok.

Zu Abend gibt es Rosmarinkartoffeln mit zu vielen Würstchen.

An Lavendel kann ich nicht dran vorbei gehen

Leider gibt es unseren anvisierten Zeltplatz nicht mehr. Wir fahren einen Zeltplatz weiter und entfernen uns damit von der Route. Morgen dürfen wir erstmal 4km zurück fahren. Manno.

Freddy kauft für uns ein, nimmt aber die Häringe mit. Als er vom mit vollen Taschen zurück kommt, ist er zwar leicht enttäuscht, dass das Zelt noch nicht steht, hat aber dann doch Verständnis.

Der Zeltplatz in Schijf ist seeeehr klein. Wir stellen uns genau in die Mitte, damit jeder was von uns hat und es hat jeder etwas von uns.

Die Kinder finden die Rehe hinter dem Haus und sind glücklich. Hach.

Das eine Kind ist vom Lavendelspray auf den Toiletten ausgesprochen angetan. Puh.

Germaanse Geneskunde

Alles so alternativ hier. Es wird Makramee angeboten, ein Hang-Workshop (Instrument, welches aussieht wie ein Ufo) und jetzt sitze ich in einem Kurs über deutsche Heilkunde auf niederländisch. Es geht um Kristallheilen und Homöopathie.

Hier am Platz gibt es für gefundene Eier ein Eis (so meinen die Kinder). Also ist die Freude riesengroß, als ein poooockendes Huhn mitsamt seiner zwei warmen Eier entdeckt wird.

Die Kinder finden die Bogenschießer. Yeah. Das eine Kind traut sich zu schießen und das andere schießt voll Übermut den Pfeil tief in die Brombeerhecke. Beim Pfeilsuchen finden wir einen alten Peil mot echten federn und Metallspitze. Er darf ihn behalten und ist selig.

Erst nach zwölf rollen wir vom Platz, erst einmal zum Supermarkt, endlich wieder Donuts kaufen. Gefühlt das einzige ohne Eier sind die Bananen. Armer Vater.

Wir fahren an vielen Häusern vorbei, wo die Bewohner sicher mehr als einen Gärtner haben. Dann ein Pflaumenbaum mit reifen Pflaumen.

In Belgien wir der Müll überall getrennt.

An der belgisch-niederländischen Grenze springen wir ein Weilchen zwischen den Ländern hin und her. Einer Freude.

Prenzlauer Berg auf Niederländisch

Wir landen heute auf einem Zelplatz in der Nähe von Essen (dem in Belgien). Apropos Essen, das haben wir heute mit Anlauf vercheckt. Also gibt es den Notcouscous. Auch gut.

Beim Verlassen des Natuurparkzentrums merken wir, dass man hier auch einen Baumwipfelpfad hätte klettern können. Schade, nächstes mal dann.

Wir finden einen Erdbeerautomaten, dort werden auch Erdbeeren in der Geschmacksrichtung „Weiße Schokolade“ verkauft. Kinder sind begeistert.

Wir fahren ganz verwunschene Wege. Es riecht nach Zwiebeln. Das eine Kind regt ein Wettsummen mit Musikraten an. So sei es. „Leise rieselt der Schnee“ in der Sommerhitze.

Alles nur geklaut (mmmm)

Jetzt sind wir auf einem Zeltplatz, der auch mitten im Prenzlauer Berg liegen könnte. Lauter beinahjunge Frauen mit grauen Haaren und jede Menge freilaufende Kinder und Hühner. Fast schon zu niedlich.

Die Duschen

Gleich gibt es ein Konzert mit Matt und seiner Loopstation und Erdnüsse, wir sind gespannt.

Andere Reiseradler

Wir treffen bisher relativ wenige Reiseradler, aber gestern gesellt sich ein Pärchen zu uns. Sie kommen uns entgegen und haben ein Pensum von etwa 100 km am Tag. Freddy und mir wird schon bei dem Gedanken daran ganz anders.

Als ich morgens aus dem Zelt krieche sehe ich sie noch vom Platz rollen, aiaiai. Die Kinder schlafen aus und bekommen nach dem Frühstück ein Schauspiel präsentiert. Die Mülleimer werden geleert.

Jetzt essen wir Mittag in einem Natuurpark-Zentrum. Es gibt Sate-Spieße mit Erdnuss-Soße und Bitterballen. Max-Frituur.

Zusammenhangsarmes Bild aus dem Supermarkt

Hier noch ein paar moderne Häuser:

Die restlichen Häuser hier sind ausgesprochen niedlich, vielleicht stechen diese daher besonders hervor.

Bitterballen und Tosti Kaas mit einer für Zeeland/Brabant angemessenen Menge Zwiebeln

Eine kleine Meute

Die Kinder wurden gestern noch von einer kleinen Meute Niederländer adoptiert. Beide waren schwer davon überzeugt, dass diese fließend englisch und auf keinen Fall niederländisch sprechen. irgendwie haben sie ihren Weg gefunden und es war zauberhaft.

Der Zeltplatz hatte einen kleinen Laden und die Kinder haben das Angebot, ihr Urlaubsgeld auf den Kopf zu hauen, dankbar angenommen. Das eine Kind kaufte sich Brause in der Mülltonne mit Lollibesen (warum??), das andere Kind einen Flieger aus Styropor, der leider die Mitfahrt auf der Rutsche nicht überlebte.

Abends gibt es Nudeln mit Tomatensoße. Ok.

Kurz nach der Abfahrt finden das eine Kind und ich einen Brombeerstrauchhang und wir schlagen uns die Bäuche voll.

Wir finden einen Kirsch-Automaten (oder er uns?) und futtern Kirschen.

Im ersten Dorf ist ein Café, die Kinder möchten gerne aus essen gehen, der Vater auch. Ich sehe viele Rentner und mich beschleicht ein Verdacht. Das Essen ist ausgesprochen durchschnittlich und auch ohne kauen zu verzehren. Schade irgendwie.

Unser Zeltplatz ist heute hier 51°28′07.53″N 04°19′22.43″E . Hier gibt es eine sehr weiche Wiese, viele Bäume und einen Pool. Mittwochs ist Pizzatag, das nehmen wir an.

Auf dem Weg zum Supermarkt fahre ich an vielen auffallend modernen Häusern vorbei. Vermutlich ist hier eine Architektur-Schule und dies sind die Abschlussarbeiten. Anders fast nicht zu erklären. Vielleicht kann ich morgen ein paar Fotos machen.

Knisterknister

Heute haben wir Zeeland verlassen. Wir sind viel am Deich entlang gefahren und haben uns auf einer Mole sitzend ordentlich durchpusten lassen.

Wir haben geflecke Schafe gesehen und die Kinde sind völlig irritiert, dass auch wir uns nicht erinnern können, jemals zuvor gefleckte Schafe gesehen zu haben.

Weiterhin ist alles voller Zwiebeln, auch die Schafe essen Zwiebeln.

Das eine Kind kauft sich vom Urlaubsgeld Knister in der Mülltonne und alle sind begeistert.

Unser heutiger Zeltplatz ist hier: 51°25′07.66″N 04°15′05.32″E

Im Moment regnet es, Freddy ist nicht zufrieden, er muss nämlich leider noch ins Nachbardorf zum einkaufen fahren.