Hinter Wien ist anders

Der Radweg zwischen Passau und Wien ist nicht nur wunderschön, sondern auch perfekt ausgebaut und voll mit Radreisenden, die auf dem Elektrorad ihr Kreuzfahrtschiff verfolgen.

Jetzt also Wildnis. Kurz hinter Wien steht ein nackter Mann auf dem Fahrradweg. „Warum?“ tönt es vom Kindersitz. Armer Vater.

Wir fahren in den Nationalpark Lobau und überholen zwei Australier auf ihren Klapprädern, die wir vor einigen Tagen (ich glaube Krems) schon einmal getroffen haben. Es wird fleißig gewinkt, angehalten wird nicht, die Kleine schläft nämlich. Dann folgt eine Umleitung, die mit „Umleitung“ beschildert ist. Wir denken an die Australier und hoffen, dass sie zurecht kommen. Da wir auf die Südseite der Donau wechseln wollen, alles nicht so wild für uns. In Orth essen wir geeiste Gurkensuppe und Kräutersaiblinge. Der Bub schlürft seine Frittatensuppe, mhh.

Noch eine kurze Pause, dann auf zur Fähre. Es gibt nur einen Liegeplatz und an dem ist schon eine Cafe-Schiff festgemacht. Für die Fähre muss man erst auf das Cafe-Schiff und dann auf der anderen Seite von Cafe-Schiff auf die Fähre steigen. Die ist in Wirklichkeit ein Katamaran auf den allerhöchens fünf Leute mit Fahrrad passen. Wir steigen über und schon brausen wir ans andere Ufer. Freddy sucht den Steg. Pustekuchen, wir werden direkt am Ufer abgesetzt und werfen erstmal ordentlich Steine in die Donau.

Hier setzte die Fähre von Orth und ab:

Nun nur noch wenige Meter durch den Schlamm und schon stehen wir wieder auf unserem Fahrradweg. Der Weg ist so steil, dass wir endlich Mal wieder schieben müssen, dann sausen wir mit viel Rückenwind an Sonnenblumenfeldern vorbei nach Petronell-Carnutum. Wir müssen noch einkaufen und wollen auch noch den Archäologiepark besichtigen. Der Supermarkt in Petronell-Carnutum schließt freitags bereits um zwölf und der Archäologiepark war auch schon dabei die Bürgersteige hoch zu klappen. Ohje. Wir fahren zur Tennishalle mit angeschlossenem Zeltplatz und treffen die Australier wieder. Die hatten zwar die Umleitung verstanden, aber sie Fähre nicht gefunden und waren einen riesigen Umweg über die nächste Brücke gefahren. Sie sind sehr nett und wir quatschen viel. Dann essen sie, wie jeden Abend, Baked Beans in Tomatensoße, weil sie die restlichen Sachen im Supermarkt nicht lesen können und sich nicht trauen etwas anderes zu kaufen. Ohje!

Aber immer noch besser als bei uns. Da wir nicht einkaufen konnten hab es zu Abend die ganzen Reste von unten ist der Vorratstasche. Reiswaffeln, Paprika, Bananen, alte Brezeln und sogar eine Tüte Pistazien hat sich noch gefunden. Das Frühstück gibt es dann morgen außerhäusig. Das wird spannend.

Hier zelten wir heute, gerade regnet es und Papa liest eine Prinzessinnen-Gutenachtgeschichte vor.

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