Und aus den Zelten dringt leise Manowar

Freddy holt Frühstück für uns. Es gibt also Croissants und Brötchen mit Paprikastückchen drin. Das schmeckt mit Schokocreme erstaunlich mittel. Wir bauen sehr langsam ab und kaufen gleich noch einmal ein. Die Brötchen sind inzwischen ausverkauft, aber grundsätzlich scheint der Ungar seinen Wocheneinkauf am Sonntag zu erledigen. Voll bepackt mir guten Sachen geht es los. Beinahe überfahren wir eine Schlange und erschrecken und mordsmäßig. Die Schlange bestimmt auch. Bei Nagymaros ist ein Strandbad, nebenan gibt es eine Lounge für junggebliebene Eltern mit elektronischer Musik, Spielküche, Spielbaggern und veganem Essen. Wir bestellen Dinge, die ganz hervorragend sind und Freddy lässt sich ein erfrischendes Getränk ohne Alkohol empfehlen, welches sich als Apfelschorle herausstellt.

Die Kinder spielen und fallen schon nach wenigen Metern über im Anhänger in den Tiefschlaf. Wir gönnen es ihnen von Herzen. Wir überholen einen Vater, der mit seinen zwei Kindern auf dem Liegerad unterwegs ist. Leider trägt niemand einen Helm und die Kinder nicht einmal einen Sonnenhut. Wir zuppeln unsere Warnwesten gerade und überlegen, wer hier einen an der Waffel hat. In Vác wollen wir zelten. Den Zeltplatz mit Hostel oder anders herum finden wir auch gut, leider ist der Chef nicht da und nur Freunde von Freunden und Zelten…, unklar, niemand weiß Bescheid. Irgendwie machen wir verständlich, das wir wirklich Zelten wollen, und wird aber noch ungefähr 15 Mal ein Zimmer angeboten, „wegen der Kinder“. Wir lehnen dankend ab. Jemand schleppt drei kleine Kätzchen an, die Kinder sind von den Socken. Der Große tut, was ein Kind in so einer Situation anscheinend tun muss und fängt an die sehr geduldigen Tiere durch die Gegend zu tragen. Wir bauen eine Katzenangel und der Bub verspricht, den Katzen nicht in den Schutthaufen hinterher zu steigen. Das kann ja was werden. Nach und kam noch ein Vater mit seinem 14-Jährigen Sohn Erik vom Prenzlberg an und ein Ami mit seiner Hängematte. Die Freunde der Freunde hatten sich mittlerweile an Zeltende gewöhnt und ließen uns gewähren. Am nächsten Morgen lernt der Bub von Erik, was eine Zahnspange ist und trägt fleißig Katzen durch die Gegend. Dann auf zur Fähre, hier müssen wir lange warten und vertreiben und die Zeit mit Brötchen Essen.

Der Weg nach Budapest rein ist sehr nett, das heißt, wir sind vernünftig und nehmen den Wasserbus, der uns die letzten Kilometer in die Stadt bringt. Jetzt liegen wir gerade in unserem Zelt, das auf einem Hinterhof zusammen mit 25 anderen Zelten dicht an dicht steht. Das ganze heißt Bikercamp und hier dürfen nur Motorradfahrer und Radler zelten. Das ist eine witzige Mischung. Die Rocker hören harte Gitarrenmusik (in angemessener Zeltplatzlautstärke, tragen schwarz und sind sehr nett. Die Radler tragen Funktionskleidung, tauschen Streckeninfos uns und sind natürlich auch sehr nett. Der Große darf sich dilen Blasebalg der Nachbarn ausleihen und findet dies sehr nett.

Achja, in Ungarn darf man Enten nicht nur füttern, nein, es gibt auch noch Entenfutterautomaten.

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